Von der Pleeser Kirmes durchs Brandenburger Tor – TuS-Radtour 2024 Tag 2: 117 km, 750 hm (Altena – Paderborn)

Die zweite Etappe führte die TuS-Radsportgruppe auf ihrem Weg nach Berlin von Altena, der sauerländischen Drahtmetropole, nach Paderborn, einem der urbanen Zentren im westlichen Ostwestfalen. Wie nicht nur Geografen und Topografen bestätigen können, liegt Paderborn im Süden der westfälischen Bucht, aber nördlich des Süderberglandes, zudem am westlichen Rand des Teutoburger Waldes, und – nicht zuletzt – am kürzesten Fluss Deutschlands, der namensstiftenden Pader (4 km).

War man tags zuvor noch fröhlich feixend ins Tal der Lenne hinuntergerollt, wurde den Cyclisten nun umso klarer, dass der einzige Weg aus der Altonaer Rinne heraus ein rund 8 km langer Anstieg sein würde, der gleich zum Tagesstart tapfer in Angriff genommen wurde. Es sollte die einzige nennenswerte Hürde des Tages bleiben – ein ideales Terrain also für Flach- bzw. Überbrückungsetappen-Experten. Der angenehm dezente Südwestwind tat sein Übriges und begünstigte ein rasantes Durchschnittstempo, wobei die Ostwestfalen am Wegesrand nicht schlecht über den Belgischen Kreisel nach Pleeser Art staunten

Damit auch der Chronistenpflicht genüge getan ist, seien an dieser Stelle die größeren Orte genannt, die der TuS-Tross an diesem Tag passierte: Hemer, die südlichen Ausläufer von Menden (Sauerland), Wickede (Ruhr), Soest (Kuchenpause), Eickelborn, Lippstadt (Eispause), Esbeck, Hörste, Verlar, Verne, Thüle und Scharmede. Alsdann war nach gut 110 km auch bereits die Paderborner Stadtgrenze erreicht, wobei man sich um ein Haar in den wenig pittoresken Industrie- und Gewerbegebieten der Universitäts- und Domstadt verzettelte.

Die gänzlich verwaiste Jugendherberge war kaum bezogen, da sorgten allerhand Klassiker der osmanischen Küche im benachbarten Restaurant auch schon dafür, dass die Radgruppe wieder zu Kräften für den obligatorischen, regenerativen Abendspaziergang fand. Im Kulturhaus Lenz, dem Kleinod der Paderborner Jazz-Szene, ließ man sich zu den Interpretationen eines Duke Ellington, Fats Wallers und Dizzy Gillespies das ein oder andere Feierabend-Kölsch (!) schmecken und sinnierte, zum schangeligen Jazz-Sound selig groovend, über das bereits Erlebte und die kommende Tagesetappe.

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By NilsM / Editor on Jun 09, 2024