TuS im Gespräch #3: Gitta Becker – Turnen und mehr

Gitta, auf der TuS-Homepage findet man Dich als stellvertretende Abteilungsleiterin. Für welche Abteilung stehst Du? Die Abteilung „Turnen“ gibt es ja so nicht mehr. Der runderneuerte TuS kennt als Sammelbegriff „Erlebnissport“ und darunter u.a. „Turnen und Tanz“ und „Fitness und Entspannung“.

Becker: Die Abteilung „Turnen“ bleibt bestehen, ist aber jetzt auf 3 Schultern verteilt. Auf der Homepage kann man jetzt beim Anklicken jeder einzelnen Kachel auf der linken Seite sehen, an wen man sich wenden kann. Hauptsächlich kümmern sich Martina Müller und ich um alle länger bestehenden Gruppen, ich um die Älteren, Martina um die Kindergruppen. Anna Riegel-Schmidt hat viel neuen Wind in den Verein gebracht und kümmert sich um fast alle neuen Gruppen.

 

Es gibt Menschen, die würden Dich als Urgestein des TuS bezeichnen. Die Einschätzung teile ich nicht, denn Steine liegen ja irgendwie passiv herum, Du warst aber immer aktiv im Verein. Wie fing es an und was hast Du als Aktive gemacht?

Becker: 1972 kam ich nach Oberpleis und trat sofort in die Damengymnastikgruppe ein. 1980 machte ich den Übungsleiterschein, weil damals beim Mutter-Kind-Turnen eine Übungsleiterin fehlte. Alle späteren Jahre habe ich an Fortbildungen teilgenommen, bewege jetzt aber nur noch Ältere. Passiv wie ein Stein möchte ich nicht herumliegen, meine Übungsleiterscheine gelten bis 2026, dann werde ich 80, hoffentlich, und dann sehe ich weiter.

 

Du hast auch ehrenamtlich Arbeit im Abteilungs- und Gesamtvorstand geleistet. 2020 hast Du den Ehrenamtspreis der Stadt Königswinter erhalten. Für 40 Jahre Arbeit im Verein – aber auch für die Betreuung einer afghanischen Familie. Gab es da einen Zusammenhang? 

Becker: Für den Ehrenamtspreis der Stadt Königswinter wurde ich vorgeschlagen, weil ich 40 Jahre im Verein tätig war und gleichzeitig seit 2016 eine afghanische Familie betreut habe. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, außer dass es ehrenamtliche Tätigkeiten sind.

 

Dieser Ehrung vorausgegangen war im Jahr 2018 die Ehrung für langjährige Arbeit in der TuS-Turnabteilung durch den Stadtsportbund Königswinter. Macht einen das zufrieden? Liegt darin neue Motivation?

Becker: Es macht mich froh, dass die Arbeit anerkannt wird. Aber Motivation kommt bei mir durch Zufriedenheit der Teilnehmer.

Eigentlich bin ich immer eingesprungen, wenn irgendwann und irgendwo jemand fehlte, als Übungsleiterin bei Gymnastik, als Abteilungsleiterin als Karl Sassen als Abteilungsleiter Turnen aufhörte. Nach einigen Jahren wurde ich wieder berufstätig und gab aus Zeitmangel Kinderturnen und Abteilungsleitung ab, nicht ohne geeignete Nachfolger zu finden. Später wurde Martina Müller Abteilungsleiterin und ich bot meine Hilfe als Vertreterin an. Ehrenamtliche Hilfe, egal wo, macht einen selber zufriedener.

 

Welche Kurse gibst Du aktuell und was treibst Du selbst noch an Sport?

Becker: Aktuell gebe ich die Kurse „Fit bis ins hohe Alter“ und „Fitness-Mix über 60“, in denen übrigens seit Jahren immer mehr Männer mitmachen. Mittwochs vormittags leite ich „Nordic Walking mit Gymnastik auf Hidden Places“ im Siebengebirge.

Außerdem wandere ich mit einer Gruppe, gehe regelmäßig schwimmen und in der Dienstags-Gymnastikgruppe bin ich als Teilnehmerin dabei, seit ich im Verein bin und solange es meine Gesundheit zulässt.

 

Gitta, es gibt einige Kurzformen zu Brigitta und Brigitte. Gitta ist in unserer Region relativ selten. Wie bist Du zu dieser schönen Kurzform gekommen?

Becker: Eigentlich heiße ich Brigitte. Aber in Oberpleis kennt mich niemand so. Seit meiner Schulzeit wurde ich von Mitschülerinnen Gitta genannt, und den Namen mag ich einfach lieber.

 

Was ich immer schon einmal sagen wollte:

Becker: Ich habe eine Geburtstagskarte mit dem Spruch: „Hab nie Angst vor dem Altwerden. Du kannst immer noch viel Unsinn machen. Nur langsamer.“ Ich würde das Wort Unsinn durch Sport ersetzen. Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer sind wichtig bis ins hohe Lebensalter und Bewegung hilft auch, um geistig fit zu bleiben, und die Bewegung in der Gruppe macht Freude.

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By NilsM / Editor on Mai 27, 2024