Tagesberichte SPORTOUT-Radtour: Tag 7

Tag 7: 123 km, 500 Hm (Kaub-Oberpleis)

Zum großen Finale der siebentägigen Oberpleiser Europa-Radreise hatten die Tour-Choreografen den Fahrern noch einmal eine besonders rasante und imposante Strecke ins Programm geschrieben. Von Kaub, der kleinsten Stadt von Rheinland-Pfalz, führte die Route rund 110 km immer entlang des malerischen Mittelrheins (UNESCO-Weltkulturerbe) bis nach Königswinter, wo zum krönenden Abschluss der Rundfahrt nur noch der Anstieg nach Oberpleis zu bewältigen war.

Entsprechend aufgeregt traf sich das Fahrerfeld frühmorgens ein letztes Mal zum inzwischen liebgewonnenen Jugendherbergsfrühstück. Direkt nach dem Start an der Zollstation Pfalzgrafenstein wurde kräftig Tempo gebolzt, sodass für die zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die sich entlang der Strecke aneinanderreihen, kaum Zeit blieb. Vorbei an zahllosen Burgen bzw. Burgruinen (u.a. Marksburg, Rheinfels), Schlössern (u.a. Stolzenfels), Festungen (u.a. Ehrenbreitstein) und Naturschönheiten (u.a. Loreley) ging es vormittags trockenen Rades und vom Rückenwind getragen immerfort in nördlicher Richtung, wobei keine Rheinschleife ausgelassen wurde.

St. Goarshausen und Kamp-Bornhofen waren schnell passé, bei Boppard wurde der Rhein per Fähre überquert, und die Strecke bis Koblenz wurde linksrheinisch via Spay, Brey und Rhens rasch und energiesparend überbrückt. Nach tagelanger Übung funktionierte der Oberpleiser Kreisel inzwischen wie ein schweizer Uhrwerk. Nach einem kurzen Fotostopp am Deutschen Eck fuhr man in die Koblenzer Altstadt, wo das obligatorische Mittagssüppchen kredenzt wurde.

Mit der Überquerung der Mosel ging es für die Fahrer nachmittags auf den landschaftlich weniger reizvollen, zweiten Streckenabschnitt des Tages durch das industriell geprägte Koblenz-Neuwieder-Becken und anschließend durch Andernach und Bad Breisig. Da die wilde Fahrt in Namedy wegen einer neuerlichen Reifenpanne zwischenzeitlich unterbrochen werden musste – glücklicherweise fuhr just in jenem Moment ein mobiles „Pümpchen“ des Weges –, vor allem aber, da es mittlerweile wieder in Strömen regnete, machte sich im rot-weißen Fahrerfeld allgemeine Erleichterung breit, als sich bei Remagen endlich die Ausläufer des Siebengebirges am Horizont abzeichneten und niemand mehr Gefahr laufen musste, vom Besenwagen aufgesammelt zu werden.

Von Mehlem nach Königswinter wurde abermals der Dienst einer Rheinfähre in Anspruch genommen, ehe man noch einmal Schwung für die letzten Höhenmeter des Tages hinauf ins Siebengebirge holte. Wie der Tourfunk vermeldete, wurde ab der „flamme rouge“ nicht mehr attackiert, sodass es keine Überraschungen mehr gab, als am Zielort abends die Wertungstrikots verteilt und die angriffslustigsten, waghalsigsten und trinkfestesten Fahrer ausgezeichnet wurden.

Fazit:

Angesichts der 777 km und über 6.000 Höhenmeter, die der Oberpleiser Rennradtross nach sieben Tagen in den Beinen hatte, darf man wohl auf eine rundum gelungene Tour im Rahmen des SPORTOUT-Projektes zurückblicken. Die sportlich durchaus herausfordernde Strecke führte die harmonisch funktionierende Gruppe dabei durch reizvolle und abwechslungsreiche Landschaften und Orte, wobei natürlich auch das Rahmen- bzw. Abendprogramm nicht zu kurz kam. Was will man mehr?!

Vor diesem Hintergrund steht außer Frage, dass derartige TuS-Etappenfahrten auch zukünftig wieder angeboten werden sollen, wobei man dann neue interessante Routen und Ziele in Angriff nehmen will. Wer Spaß am Radsport hat, ist dann wieder herzlich zur Teilnahme eingeladen und aufgefordert.

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By NilsM / on Aug 05, 2023


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