SV Birlinghoven – TuS AH 3:4

Am gestrigen Montagabend kam es nach längerer Zeit mal wieder zum Kräftemessen mit unseren Sportskameraden aus Birlinghoven. Um es vorweg zu nehmen: Die Leistung unserer Mannschaft war so wie der Birlinghovener Rasenplatz: äußerst hybrid. Zwar gingen wir auch aus diesem Match als Sieger hervor – an die dominante und konzentrierte Spielweise, die wir zuletzt gegen Wolsdorf und Vettelschoß an den Tag legten, konnten wir dieses Mal über weite Strecken aber nicht anknüpfen.

Ausreichend Ausreden für potentielle Missgeschicke und Unzulänglichkeiten wurden in den Reihen der Rot-Weißen bereits während der Platzinspektion und Aufwärmphase ausgiebig diskutiert: Das ungewohnte Geläuf, die falsche Besohlung, die schwache Beleuchtung, das fettige Abendessen, die weißen Wildleder-Slipper des „Unparteiischen“… Dementsprechend fahrig gingen wir ins Spiel.

Durchaus überrascht zeigten wir uns anfangs auch von der äußerst motivierten, bisweilen auch harten Gangart des Gegners, die sicherlich auch wegen der ausbleibenden Sanktionen des Schiedsrichters zusätzlich befeuert wurde.

Nickeligkeiten und sogar kleinere Unsportlichkeiten bildeten auch weiterhin eine Art Begleitmusik zur durchgängig umkämpften Partie. In der 15. Minute gingen die Hausherren dann mit 1:0 in Front. Nach einem holprigen Dribbling von der linken Seite visierte der Jan-Koller-hafte Stoßstürmer der Birlinghovener unsere kurze Torecke an; unser durchweg tadelloser Ersatzkeeper Jörg H. – an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank für deinen Bereitschaftsdienst – war erstmals machtlos. Es dauerte freilich nicht lange bis wir den Rückstand egalisieren konnten. Maule ergaunerte sich im zentralen Mittelfeld den Ball, marschierte mit raumgreifenden Schritten Richtung gegnerisches Tor und setzte den Ball mit einem strammen Schuss humorlos in die Maschen. Kurz zuvor war ihm noch das Kunststück gelungen, einen missratenen Querpass des Gegners abzufangen, dann aber freistehend vor dem Torwart nur die Festigkeit des Birlinghovener Fangzauns zu prüfen. Mit 1:1 ging es in die Pause.

In der zweiten Halbzeit wurden wir in allen Mannschaftsteilen zumindest phasenweise stärker und souveräner. Nach etwa 50 Minuten tankte sich Timo auf dem rechten Flügel durch uns servierte mit einer seiner gleichermaßen berüchtigten wie technisch anspruchsvollen Knie-Vollspann-Flanken für Chris W. Diese Flanke veredelte Chris, der sich inzwischen von seiner sonntäglichen Kreisliga-C-Gala (2 Tore) erholt hatte, mit dem Kopf und markierte so unsere erstmalige Führung an diesem Abend. Der Vorsprung währte freilich nicht lange. Nach einem umstrittenen Freistoß von der halblinken Seite ließen wir uns viel zu tief zurückdrängen und verloren darüber hinaus auch noch den Birlinghovener Stürmer aus den Augen, der die Hereingabe (wenngleich aus abseitsverdächtiger Position) einnickte. Jetzt ging es Schlag auf Schlag: Ein ballerinahaftes Dribbling von Georg konnte kurz vor der Strafraumgrenze nur durch einen fiesen Tritt des Gegners gestoppt werden. Der so Gefoulte griff alsdann selbst zur Freistoß-Finte und vollendete mit einem harten, flachen Schuss ins rechte Torwarteck zu unserer erneuten Führung.

Kurz darauf erzielte Chris W. mit seinem zweiten Treffer zum 4:2 die vermeintliche Vorentscheidung, nachdem Axel einen herrlichen Diagonalpass aus dem Standbein geschüttelt und unseren Goalgetter auf die Reise geschickt hatte. Anschließend gelangen den Hausheren noch der Anschlußtreffer zum 3:4.

Fazit: In einem kampfbetonten und wenig ansehnlichem Spiel behielten wir am Ende die Oberhand, da wir unsere individuelle Überlegenheit zumindest in der zweiten Halbzeit auch in einige gute Offensiv-Aktionen und letztlich auch in Tore ummünzen konnten; auch die Defensivleistung war nach dem Seitenwechsel, mit Ausnahme der beiden Gegentreffer, deutlich besser. Was die Teamleistung insgesamt angeht (Raumaufteilung, Kommunikation, Passspiel), sind wir aber zu wesentlich besserem Fußball in der Lage, was die jüngere Vergangenheit ja auch gezeigt hat.

Bereits am kommenden Montag können wir dann unter Beweis zu stellen, zu welchen Leistungssteigerungen wir in der Lage sind. Dann steht die „Großmutter aller Derbys“ beim TuS Eudenbach auf dem Programm.

Es spielten: Jörg H., Sebastian B., Jo K., Emil B., Axel O., Roman P., Maule J., Michael W., Murat, Chris Sch., Jörg S., Chris W., Peter R., Georg D., Timo D.

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By EmilB / Editor on Sep 15, 2020


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