Frau Meis, sie haben die „Obstkäppchen“-Leitung von Brigitte Metzler übernommen. Wie sind sie zum TuS 05 Oberpleis und in diese Funktion gekommen?
Lisa Meis: Michael Weber kannte meinen Mann Reiner als Jugendtrainer des TuS 05 und hat ihn angesprochen bei mir nachzufragen, ob ich vielleicht bei der „Obstkäppchen“-Aktion einsteigen würde. Da ich bereits Rentnerin war und ich ehrenamtliche Tätigkeiten im sozialen Bereich als sehr wichtig ansehe, habe ich die Funktion gern übernommen.
Nicht jeder im TuS 05 kennt sie; verraten sie uns etwas über ihre Person?
Lisa Meis: Ich wohne in Oberpleis und habe 35 Jahre im Bereich Sport gearbeitet in der Sportschule Hennef in der Verwaltung. Ich war dort für Belegung und Veranstaltungen zuständig und habe in dieser Zeit viele Sportgrößen kennengelernt. Neben dem „Obstkäppchen“ bin ich auch in „Geben und Nehmen“ aktiv, eine Institution, bei der es ums Miteinander im Alter geht, eine Nachbarschaftshilfe, bei der ich unter anderem eine Wandergruppe organisiere.
Können sie in 2 Sätzen ganz allgemein etwas über Hintergrund und Zielsetzung des „Obstkäppchens“ sagen?
Lisa Meis: Beim „Obstkäppchen versuchen wir etwas gegen Altersarmut und Alterseinsamkeit zu unternehmen. Einmal im Monat bringen wir eine Tüte mit gesunden Lebensmitteln zu vorher ausgewählten Interessierten und verbinden das mit einem längeren Gespräch. Wie wichtig diese soziale Komponente ist, zeigt die Tatsache, dass 5 unserer „Kunden“ auf die Tüte verzichten, aber die Besuche und Gespräche gerne beibehalten!
Der Name „Obstkäppchen“ erinnert an ein ähnlich klingendes Märchen der Gebrüder Grimm. In diesem Volksmärchen bringt ein süßes, kleines Mädchen der Großmutter Kuchen und eine Flasche Wein. Was haben sie im Gepäck und wie kommen sie zu dem Inhalt?
Lisa Meis: Wir verteilen vorwiegend Obst und Gemüse, aber auch Joghurt und etwas Süßes. Ich kaufe ein und schaue dabei intensiv nach Sonderangeboten.
Über wie viele von ihnen betreute Personen reden wir und wie finanziert sich das „Obstkäppchen?
Lisa Meis: Momentan betreuen wir 15 Personen, einschließlich der 5, die nur zwecks der Gespräche besucht werden. Das Geld für den Einkauf läuft über den TuS; es gibt aber auch Sponsoren. Wir haben zum Beispiel beim traditionellen Heilig-Abend-Boseroth-Konzert des Bläsercorps Auel-Gau Glühwein und Gebäck für die zahlreichen Zuhörer angeboten und dabei eine Spendendose aufgestellt. Auch diese Einnahmen kommen dem „Obstkäppchen“ zugute.
Was ich schon immer einmal sagen wollte:
Lisa Meis: Ein Ehrenamt zu bekleiden macht zufrieden und bedeutet Freude, besonders wenn man in die glücklichen Gesichter der älteren Menschen schaut. Deshalb zum Schluss die Anregung: Wer Zeit hat, sollte sich vielleicht überlegen, im „Obstkäppchen“ mitzuarbeiten, denn wenn wir die Aktion ausweiten, brauchen wir mehr MitarbeiterInnen.
