TuS: Thorsten, nach deinen ersten 100 Tagen beim TuS: wie fühlst du dich?
Thorsten Bloch: Sehr gut. Nach 23 Jahren bin ich wieder zu meinem Heimatverein zurückgekehrt und das fühlt sich gut an.
TuS: Also ist es auch ein bisschen wie nach Hause zukommen?
Thorsten Bloch: Ja, Ich bin hier 1994 als Spieler und Trainer weg, um mich bei anderen Vereinen weiter zu entwickeln.
TuS: Wie lange hast du denn beim TuS gespielt?
Thorsten Bloch: Beim TuS habe ich alle Jugendmannschaften durchgespielt und dann zwei Jahre bei den Senioren. Danach war ich unter anderem beim TuS Buisdorf, FC Godesberg, Tura Hennef und beim FV Bad Honnef aktiv.
TuS: Wie kamst du dann zu deinem ersten Trainerjob?
Thorsten Bloch: Das war ganz witzig. Den habe ich hier beim TuS Oberpleis bekommen. Da ging es um eine E- oder F-Jugend. Mit einem ehemaligen Mannschaftskameraden habe ich "Kopf oder Zahl" um die E- oder F-Jugend gespielt. Ich hatte das große Glück die F-Jugend zu "gewinnen". Das war damals die bessere der beiden Mannschaften und hat daher auch mehr Spaß gemacht. Das war natürlich so ein kleiner Glücksmoment hier beim TuS. So bin ich dann als 16-jähriger zu meinem ersten Trainerjob gekommen.
TuS: Wenn du dich entscheiden müsstest, nur Trainer oder nur Spieler zu sein. Für was würdest du dich entscheiden?
Thorsten Bloch: Das kann ich so gar nicht sagen. Ich war gerne Spieler, habe aber auch früh gemerkt, dass die Trainerschiene mir sehr viel Freude bereitet.
TuS: Wie würdest du dich als Spielertyp einschätzen?
Thorsten Bloch: Auf dem Platz war ich immer sehr hitzig. Das hat sich dann teilweise in jungen Jahren auch als Trainer an den Spielfeldrand übertragen. Aber da bin ich mittlerweile viel ruhiger geworden.
Ich war immer ein sehr offensiv denkender Spieler und habe das auch als Trainer beibehalten.
TuS: Würde sich der Spieler Thorsten mit Trainer Thorsten verstehen?
Thorsten Bloch: Absolut. Wenn der Spieler Thorsten genau so ehrgeizig wäre wie der Trainer, dann auf jeden Fall.
TuS: Zurück in die Gegenwart: Wie kam der Kontakt zustande, dass du hier wieder anfängst?
Thorsten Bloch: Der erste Vorsitzender Norbert Seeger kontaktierte mich und bat mich um ein Gespräch. Es war ein Kennlern-Gespräch. Es ging dann aber auch schon in Richtung Jugend des TuS.
TuS: Was hast du vorgefunden, bevor du eingestiegen bist?
Thorsten Bloch: Ich habe mir im Laufe der Gespräche von außen ein Bild gemacht. Da geht es ja immer darum die guten, aber auch die weniger guten Dinge zu finden.
TuS: Was war dann ausschlaggebend, dass du zu gesagt hast?
Thorsten Bloch: In erster Linie waren es die guten Gespräche mit dem Vorstand und die dabei festgestellte Übereinstimmung unserer Vorstellungen, sodass nach drei, vier Gesprächen die Vertragsunterschrift erfolgte.
TuS: Das war zum 01.04.2017. Kannst du jetzt nach 100 Tagen sagen, was du schon bewegen oder verändern konntest?
Thorsten Bloch: Wie gesagt, man macht sich erstmal ein Bild. Das fängt bei den Materialien an. Sind genügend Materialien da, um Leistungsfußball zu spielen? Was wir direkt geändert haben, sind die Ballkisten für jede Mannschaft. Dort können Trainer und Spieler ihre Bälle und Trainingsmaterialien unterbringen.
TuS: Eine weitere Handlung von dir in der Funktion als sportlicher Leiter war es, Jürgen Häger als Trainer für die U17 zu gewinnen. Was sprach für Ihn?
Thorsten Bloch: Ich habe mir natürlich auch ein Bild von der personellen Lage gemacht. Jürgen kenne ich aus meiner Zeit beim FV Bad Honnef und TuS Mondorf, wo ich ihn in einer ähnlichen Situation wie hier als Trainer geholt habe. Jürgen ist in der Lage, das, was ich mir für den U17 Bereich vorstelle, umzusetzen. Wir wollen ja insbesondere im Bereich U14 bis U19 leistungsorientiert arbeiten und trainieren.
TuS: Deine Arbeit konzentriert sich ja besonders auf die U14 bis U19. Was macht für dich erfolgreichen Fußball in diesem Bereich aus?
Thorsten Bloch: Das ist schwer zu sagen, da es ein sehr komplexes Themenfeld ist. Es reicht nämlich nicht bei der U14 oder U15 anzufangen. Das fängt schon ganz unten an. Fußball ist eine Teamsportart. Unabhängig davon, ob ich mich im Leistungs- oder Breitensport bewege, was wir brauchen sind zuverlässige Spieler und ein zuverlässiges Umfeld. Jeder muss sich bewusst sein, dass wir erwarten, dass die Spieler beim Training und dann natürlich vor allem auch am Wochenende da sind. Es gibt sicherlich auch einmal Situationen, die zu einer Ausnahme von dieser Regel führen. Dies müssen dann aber auch wirklich Ausnahmen bleiben.
Darüber muss sich jeder Spieler und auch die Eltern bewusst sein, dass der bisher ein bisschen fehlende Leistungsgedanke in den Vordergrund rückt. Deswegen muss diese Einstellung auch ganz unten beginnen. Es bringt nichts, erst im C-Jugend Bereich damit anzufangen.
TuS: Wie sehen die Ziele für die Jugendabteilung aus?
Thorsten Bloch: Für mich ist es erst einmal wichtig, alles Organisatorische auf den Weg zu bringen. Dass die Trainer den neuen TuS-Geist, den nicht nur ich einfordere, umsetzen. Um das zu erweitern: Wir haben neben Jürgen Häger als U17-Trainer für den Bereich U13-U15 mit Leon Welter einen neuen Lauf- und Koordinationstrainer eingestellt. Ich werde den U19 Bereich trainieren und dann muss das Ganze erstmal auf den Weg kommen. Klar ist: wir müssen so schnell es geht, eine Mannschaft, vorzugsweise die U19, Richtung Bezirksliga bringen. Das ist ein sehr steiniger Weg, aber ich bin da sehr positiv.
TuS: Für ein gelungenes Vereinsleben und erfolgreichen Fußball ist der neue TuS-Geist also unersetzlich?
Thorsten Bloch: Das ist das A und O. Über allem, was wir machen, steht der TuS Oberpleis. Und eben das was wir jetzt einfordern. Die Spieler und Trainer sollen natürlich alle ihren Spaß haben. Denn nur mit Spaß kannst du auch Erfolg haben. Aber immer unter Berücksichtigung der neuen Leitlinien, die ich für den Verein erstellt habe. Hierfür gibt es künftig auch zwei sportliche Leiter, die das umsetzen. Zum einen ist das Michael Wicking, der den Bereich Bambini bis U13 organisiert und ich für den Bereich U14 bis U19.
Im Zweiten Teil spricht Thorsten über Trainer, Spieler, Eltern und vieles mehr. Außerdem verrät er uns, für welche Vereine (außer dem TuS natürlich) sein Herz schlägt.