Tag 5: 92 km, 260 Hm (Trier-Traben-Trarbach)
Das Streckenprofil der fünften Tagesetappe war wie gemalt für die Sprint-, Zeitfahr- und Weinexperten des Oberpleiser Fahrerfelds. Nach den letzten, durchaus strapaziösen Tagen sollten auf dem flachen Weg von Trier nach Traben-Trarbach keine nennenswerten Steigungen und endlich auch angenehme Windverhältnisse auf die Gruppe warten. Immer entlang des für seinen Weinbau berühmten Abschnitts der Mittelmosel konnte man auf dem gut ausgebauten Radweg Tempo machen und kam dementsprechend schnell voran.
Der Tag begann mit einem kurzen Abstecher in die Trierer Innenstadt, wo man zunächst überprüfen wollte, ob sich die Porta Nigra noch immer dort befindet, wo sie seit fast 2.000 Jahren steht (ja!). Anschließend galt es herauszufinden, ob es einen schönen Radweg durch die vorwiegend industriell und gewerblich geprägten nordöstlichen Vororte der Moselmetropole gibt (eher nein!). Spätestens hinter Longuich präsentierte sich die Strecke am rechten Moselufer dann aber von ihrer besten Seite: Nah am Wasser, vom Autoverkehr getrennt und nahezu steigungsfrei bot der Weg sehr schöne Ausblicke auf die Weinterassen bzw. -berge links und rechts der Mosel. Die einzige Erholungspause des Tages wurde im Brauneberger Wein- und Biergarten Alt Dusemond eingelegt. Den Blick auf die „Juffer Sonnenuhr“ gerichtet, gönnte man sich eine wohltemperierte Gulaschsuppe mit erfreulich reichhaltiger Fleischeinlage. Bereichert wurde der Zwischenstopp durch die politischen Analysen des gleichermaßen patenten wie redseligen Winzers, aus dessen scharfsinnigem Vortrag man viel lehrreiches Material für den finalen Abschnitt des Tages erfahren konnte.
Dieser führte durch die bekannten Winzer- und Kurorte Bernkastel-Kues, Zeltingen-Rachtig und Kröv nach Traben-Trarbach, wobei die letzten Moselschleifen zum heutigen Zielort vollkommen ausreichten, um regenbedingt wieder einmal klitschnass zu werden. Kurz darauf zeigte sich dann aber wieder die Sonne, sodass man den Tag auf einer schönen Moselterasse ausklingen lassen und dabei die lokale Winzerproduktion endlich einer fundierten Qualitätskontrolle unterziehen konnte.