Tag 4: 111 km, 880 Hm (Bollendorf-Trier)
Die Entfernung zwischen dem Start- und Zielort der vierten Etappe von Bollendorf nach Trier beträgt in direkter Verbindung kaum 25 km. Da diese Distanz für die Oberpleiser Radsport-Gruppe nach inzwischen über 350 geradelten Kilometern natürlich keine sportliche Herausforderung mehr darstellte, entschied man sich für einen kleinen „Umweg“ durch das östliche Luxemburg und das Saarland. Die Begegnung mit drei Flüssen (Sauer, Saar, Mosel), ein Abstecher nach Frankreich und ein mitunter hügeliges Terrain sollten für die nötige Abwechslung sorgen.
Bei Echternach bog man zu Beginn des Tages rechts ab, um einen Abstecher durch die sog. Kleine Luxemburger Schweiz (auch: Müllerthal) zu machen. Der Streckenverlauf führte vorbei an beeindruckenden Felsformationen nach Scheidgen hinauf auf der Trasse der stillgelegten Schmalspurbahn Echternach-Luxemburg, die wegen ihres sanften Gefälles mühelos bewältigt wurde. Danach blieb das Gelände wellig, als man über die Ortschaften Zittig, Biwer, Betzdorf, Flaxweiler und Beyren in südlicher Richtung pedalierte, um in Ehren endlich auf die Mosel zu stoßen. Da man inzwischen viel zu lange trocken geblieben war, setzte kurz nach der ersten Pause in Remich auch endlich wieder ein starker Regen ein, der erst wieder nachließ, als es in den Anstieg ins saarländische Tettingen-Butzbach ging.
Aufgrund der widrigen Wetterbedingungen wurde der geschichts- und politikträchtige Grenzort Schengen geradezu durchflogen und auch der Ausflug nach Frankreich geriet zum Kurzbesuch. Stattdessen begann auf deutscher Seite in Perl wieder eine langgezogene Bergauffahrt, wobei die „Passhöhe“ auf 350 m bei Kirf erreicht wurde. Über Meurich und Trassem gelangte man danach in die empfehlenswerte Kleinstadt Saarburg, wo man sich eine wärmende Erbsensuppe redlich verdient hatte. Der letzte Tagesabschnitt führte die Pleeser Radler entlang der Saar bis nach Konz, und von dort entlang der Mosel bis ins benachbarte Trier. Zwar bereitete das flache Terrain auf den letzten Kilometern keine Probleme mehr, lediglich die nassen Socken und Schuhe, die sich inzwischen seit Tagen als treue Begleiter erwiesen, wurden mehr und mehr zur mentalen Herausforderung.
Trockenen Fußes ging es in Trier abends dann noch ins ehemalige Schiffer- und Fischerviertel, wo man es sich in einem zünftigen Wirtshaus gut gehen ließ. Unter dem Eindruck eines etwas zu gut gelaunten Wirtes und unter dem Einfluss des einen oder anderen Abschlussdrinks in der Hotellobby wurde dann zu später Stunde noch fleißig gesportfachsimpelt und die anstehende Flachetappe ausgearbeitet.