Da ist es passiert: Die Niederlage ist da. Die Serie gerissen. Aus. Vorbei.
Doch wie nur konnte es dazu kommen? Welche Dämonen konnten die Unbesiegbaren in die Knie zwingen? Es waren schon so einige nötig…
Erstmal muss man sich ja schon verwundert die Augen über diese kümmerliche Truppe reiben, die da im Namen der 2. Mannschaft nach Rheinbach geschickt wurde. Mit sage und schreibe nur 6 Spielerinnen und Spielern zog man aus, um den Tabellenzweiten in seiner Heimatstadt zu schlagen. Sechs! SECHS! Ich meine, gut, das ist normalerweise eine komplette Mannschaft. Kann man normalerweise machen. Aber bitte, hey, das hier ist keine normale Mannschaft, das ist die Zweite. Da wird dem Gegner für gewöhnlich schon beim schier endlos erscheinenden Einmarsch Angst und Bange.
Na gut, geschenkt. Man hatte sich trotzdem einen guten Matchplan zurechtgelegt, mit dem man den Rheinbachern ein Pünktchen stehlen wollte, schließlich hätte das zur Verteidigung der Tabellenführung ja gereicht. So sollten also die Herrendoppel, das Mixed und das dritte Einzel gewonnen werden. Zunächst wog man die Zweite auch in trügerischer Sicherheit, konnten der Gegner doch kein zweites Herrendoppel aufbieten und Knacker und Thomas sich die Jacken zunächst wieder anziehen.
Optimistisch ging das erste Doppel an den Start, aber, ach, da zeigten sie ihre Wirkung, die Dämonen: Sie bremsten die als Federbälle getarnten Flugobjekte derart, dass man seine liebe Mühe hatte, überhaupt das gegnerische Feld zu erreichen. Wenn es noch eines Beweises gebraucht hätte, hier war er: Die Vogelgrippe ist zurück in Deutschland! Für Michael und Luchti, deren Doppel auf gnadenlose Kampfkraft ausgerichtet ist, waren diese zerrupften Häuflein Elend natürlich Gift: Die Schmetterbälle verpufften, der Gegner obsiegte. Die Dämonen zwei und drei, schneeweiße Wände und eine liebliche Staubschicht auf den Feldern taten ihr Übriges. Hörte man da etwa ein leises Kichern aus dem Off? Da auch Kristin und Karin gegen die starken Rheindorfer Damen keine Überraschung gelang, lag man nun also bereits hinten und der Matchplan war dahin.
Nun traten Thomas, der sich bisher erfolgreich mit der Vortäuschung irgendwelcher Wehwehchen vor dem dritten Einzel gedrückt hatte, zu seiner Pflichtaufgabe und Michael im ersten Einzel zur Bewerkstelligung einer Überraschung an. Zunächst sah es mehr nach Überraschung aus, da Michael seinen Gegner klar beherrschte, während Thomas (gewohnt?) jämmerlich auf dem Feld herumlamentierte und sich auch noch ob des Dämons Nummer 4, asymmetrisch aufgehängte, zu kurze Netze, beschwerte. Doch, ach, welch‘ Voodoopuppe wurde da noch heimlich entzündet? Trotz 15:5 Führung musste Michael den ersten Satz und dann auch das Spiel abgeben. Und was machte Knacker? Er holte nicht etwa den Bärchenaufnehmer heraus, nein! Lediglich ein normales Handtuch legte er Thomas zu Füßen, ob zum Trocknen der Tränen nach verschlagenen Bällen oder zum Wischen der Schuhe zur Überlistung von Dämon #3 ist nicht überliefert. Zum Glück bekam Thomas seine Weinkrämpfe auch damit in den Griff und konnte sein eingeplantes Einzel letztlich dann doch sicher nach Hause holen. 2:3
Nun gingen Luchti und Kristin in ihren Einzeln an den Start, in denen sie trotz redlichem Kampf leider letztlich wie erwartet das Nachsehen hatten. Und da war es dann schon passiert: 2:5 Karin und Knacker hatten dann im Mixed die Aufgabe, wenigstens Platz 2 noch zu retten. Doch auch hier taten die Dämonen ihr Werk und zwangen die beiden in ein umkämpftes Dreisatzspiel. Erst im dritten Satz, wohl verängstigt durch Karin und Knackers laute Wortgefechte (Nein, nicht mit dem Gegner… 🙂 ), zogen sie sich zurück und Karin und Knacker holten den Punkt zum 3:5.
Somit steht die Zweite Mannschaft – nomen est omen – auf dem zweiten Platz. Klingt schön, ist aber nur drei Punkte entfernt vom Abstieg. Es bleibt spannend…