Am Samstag stand nun endlich das vorläufige Spitzenspiel unserer Orientierungsgruppe gegen den Favoriten aus Bad Honnef/Rheinbreitbach an. Auch wenn es nicht das versprochene Wiedersehen mit unserem ehemaligen Captain wurde, der am Wochenende leider unterwegs und somit nicht im Kader des JFV Siebengebirge war, war unser Team dennoch heiß darauf dem Favoriten ein Bein zu stellen und eventuell den ein oder anderen Punkt aus Bad Honnef zu entführen.
Taktisch wurde gegenüber den letzten Partien angesichts des erwartungsgemäß spielerisch überlegenen Gegners etwas umgestellt. Defensiv sollte das Oberpleiser Team kompakt agieren und die Räume eng machen, um nach Ballgewinn schnell umzuschalten und durch das bewährte Spiel über die Flügel eigene Torchancen zu kreieren. Wir waren nicht angereist, um uns vorführen zu lassen (wie das bei den bisherigen Gegnern des JFV in Anbetracht der hohen zweistelligen Ergebnisse wohl der Fall war). Wir wollten mitspielen. Und das taten wir auch.
So ging die erste wirkliche Torchance tatsächlich auf das Konto der Gäste aus Oberpleis. Eine scharfe Hereingabe von rechtsaußen verfehlte Mittelstürmer Simon nur knapp. Eine Führung des Underdogs hätte die Gastgeber vielleicht etwas aus dem Konzept gebracht. Doch so kam es dann wie erwartet. Die Hausherren dominierten das Spiel und erarbeiteten sich schnell die ersten Torchancen. Oberpleis war zu passiv, in den Zweikämpfen nicht präsent genug und schaute oft nur zu bzw. kam einen Schritt zu spät. Bei der technischen Klasse der Gegner wurde das natürlich sofort bestraft und so dauerte es nicht lang bis die Siebengebirgler aus ihrer drückenden Überlegenheit Kapital schlugen. Ehe man sich versah stand es bereits 3:0. Aber die Oberpleiser Jungs wollten sich nicht unter Wert verkaufen. Spielerische Unterlegenheit kann nur durch Engagement, Siegeswille und Kampfgeist wettgemacht werden. Das erkannten schließlich auch unsere Jungs, leider etwas verspätet.
Ab sofort wurden die Zweikämpfe nicht mehr halbherzig sondern mit vollem Einsatz geführt und Meter für Meter abgespult. Die Laufbereitschaft und die Einstellung stimmte, und so wurde dem JFV das Leben schwer gemacht. Während in der Defensive mit Mann und Maus verteidigt wurde, konnte offensiv immer wieder durch Gegenangriffe etwas Entlastung geschaffen werden. Der aufopferungsvolle Einsatz unserer Jungs machte sich bezahlt und so konnte der hoch anlaufende Janis eine kurze Unaufmerksamkeit eines gegnerischen Verteidigers ausnutzen, den Ball erobern und für Nikolas auflegen, der schließlich zum 3:1 Anschlusstreffer einschob. Halbzeit!
Der Anschlusstreffer machte Mut. Geht da vielleicht noch was?
Nach der Halbzeitpause ging es unverändert weiter. Siebengebirge machte das Spiel, Oberpleis hielt dagegen. Doch das intensive Spiel forderte seinen Tribut. Mit zunehmender Spielzeit schwanden die Kräfte, insbesondere auf Seiten der Gäste aus Oberpleis. Die Wechselintervalle wurden kürzer, die Köpfe röter. Verschnaufpausen waren unseren Jungs kaum vergönnt. Ans Aufgeben war dennoch nicht zu denken.
Inzwischen steht es 6:1. Die Hoffnungen auf einen oder gar drei Punkte sind vollends verblasst. Von der befürchteten Demütigung sind wir dennoch weit entfernt, und dabei soll es in den letzten Minuten auch bleiben. Also geben alle noch einmal Vollgas und mobilisieren die letzten Reserven. Ergebniskosmetik ist angesagt. Nach einer Flanke von Leandro rutscht das Leder irgendwie über die Torlinie, Eigentor. 6:2. Das sieht doch gar nicht so schlecht aus. Leider wird das Gesamtbild in der Nachspielzeit noch einmal getrübt, nach Ablauf der regulären Spielzeit sind die Oberpleiser Jungs mit den Gedanken bereits in der Kabine und bei dem versprochenen Schokoladenkuchen. Doch das Spiel ist nunmal erst vorbei, wenn der Schiri pfeift (oder der Trainer ruft). Endstand: 7:2.
Fazit: Alles gegeben und im Endeffekt achtbar geschlagen. Besonders hervorzuheben ist Schlussmann Kai, der mit einer bärenstarken Vorstellung das Team lange im Spiel gehalten hat. Bei einem solch couragierten Auftritt braucht man sich vor keinem Gegner zu verstecken. Nun geht es darum, in den verbleibenden zwei Spielen den zweiten Tabellenplatz zu sichern, um sich so für eine Talent- oder Perspektivstaffel zu qualifizieren.
Im Kader waren: Kai, Leandro, Elias, Dante, Jan Döring, Shawn, Simon, Oskar, Janis, Nikolas und Jan Dominik.