TuS im Gespräch – Folge 11

Torsten Erbe – Leiter der Herzsportgruppe des Tus 05

 

Torsten, seit mehr als 4 Jahren leitest du die erste Herzsportgruppe des TuS 05 Oberpleis. Welcher Voraussetzungen bedarf es – abgesehen von guten Nerven und einer Menge Empathie – um einer solchen Reha-Gruppe vorstehen zu dürfen?

 

Torsten: Hilfreich ist eine Menge Erfahrung, vor allem im Umgang mit Menschen, aber auch das Hintergrundwissen zu den Erkrankungen. Ich hatte das Glück, meine ersten Schritte in der Kardiologie einer Rehaklinik einem tollen, interdisziplinären Team aus Ärzten und Therapeuten gehen zu dürfen. Erst in der täglichen Arbeit konnte ich das Wissen als Diplom Sportwissenschaftler erweitern und festigen.
In unserer Herzsportgruppe habe ich wiederum das Glück, dass wir mit Sebastian einen tollen Menschen in seiner Funktion als Arzt jede Woche dabeihaben. Auch das gibt mir Sicherheit, denn Respekt vor den Erkrankungen ist (zum Glück) geblieben. 

 

Unsere Leserschaft ist sicher interessiert an ein paar persönlichen Daten von dir und fragt sich, wie du als St. Augustiner zum TuS 05 Oberpleis gekommen bist.

 

Torsten: Wie so oft im Leben, wahrscheinlich Zufall. Den ersten Kontakt gab es durch die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, mit der ich seit vielen Jahren in meiner Selbstständigkeit kooperiere. Norbert hatte bei der „Gesunden Hochschule“ mit dem TuS Vorhaben angeklopft und das Team der „Gesunden Hochschule“ hat mich dann vermittelt. Ich glaube, die menschliche Chemie zwischen uns allen beim TuS passte dann einfach von Anfang an recht gut, so dass wir aus dem Plan des Aufbaus einer Herzsportgruppe trotz der Widrigkeiten in Corona-Zeiten nun eine sehr große Gesundheitssport-Abteilung aufbauen konnten. Da geht der Dank aber vor allem an alle, die sich da einbringen – mir fehlt häufig die Zeit.

 

Der harte Kern der Donnerstagsgruppe trainiert seit mehreren Jahren mit dir. Trotz der Ansammlung verschiedenster Herz-Vorerkrankungen erfreuen sich die meisten relativ guter Gesundheit im Rahmen des Möglichen. Stimmst du uns zu, dass das in großen Teilen deinem wohldosierten Training zu verdanken ist?

 

Torsten: Entscheidend ist der Lebensstil. Mir ist es wichtig, dass es nicht bei dem einmaligen Training pro Woche bleibt, sondern dass die Teilnehmenden „gesundheitsorientiertes Verhalten“ aus der Einheit mitnehmen und in den Alltag integrieren können. Wie oft hören wir in den Einheiten „heute hatte ich gar keine Lust, zu kommen“, aber wenn am Ende der Daumen nach oben geht und alle lachen und sich freuen, haben wir in Gemeinsamkeit das Richtige getan – somit spielt der soziale Rahmen und unsere Gemeinschaft die entscheidende Rolle für die regelmäßige Teilnahme. Trotz der immer fehlenden Zeit haben wir es geschafft, eine kleine Weihnachtsfeier zu etablieren – und auch das ist nur möglich durch uns alle.

 

Warum bist du immer so gut gelaunt?

 

Torsten: Mir geht es genauso wie jedem anderen auch, manchmal erwische ich mich auch vor der Einheit zu Hause noch nicht bei bester Laune, mich wieder auf dem Weg machen zu müssen. Aber sobald ich mich in der Gemeinschaft befinde, steigt die Laune schlagartig, vor allem, wenn wir uns gegenseitig auch ein bisschen ärgern können – Stichwort „Südkurve“ in unserer Halle. Für die Außenstehenden: dort befinden sich unsere Hooligans, die mir manchmal das Durchsetzen meiner „Leitungstätigkeit“ schwer machen (wollen). Ironie und Selbstironie sind für mich der Motor bei guter Laune zu sein .

 

Was ich schon immer einmal sagen wollte? 

 

Torsten: Eigentlich genieße ich viel mehr die Ruhe und bin eher schweigsam, aber eins ist wichtig im Leben: Dankbarkeit. 

Danke an den TuS! Danke an Sebastian! Danke an die langjährigen Teilnehmer, die mir das regelmäßige „Arbeiten“ einfach machen, auch wenn sie mir ab und zu Beinchen stellen wollen (aber ich habe ja auch zwei Beinchen).

Lieber Torsten, DANKE für das Interview!!#

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By KaiS / Subscriber, editor on Apr. 30, 2025


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