In den Morgenstunden des 22. Juli machte sich ein kleiner TuS-Tross von unerschrockenen Rad-Akrobaten auf den Weg zu einer spektakulären, einwöchigen Rennrad-Tour, die zu den Höhepunkten des diesjährigen SPORTOUT-Projekts des TuS 05 Oberpleis gehört. Fünf Nationen und drei Bundesländer sollten durchradelt, viele knackige Anstiege und halsbrecherische Abfahrten gemeistert, malerische Höhenwege und Flusspanoramen passiert, und natürlich auch so das ein oder andere süffige Bier oder die ein oder andere saftige Traubenschorle probiert werden. Kurzum: Auf das rot-weiße Peleton warteten sieben genussvolle Etappen voller Radsport- (und sonstiger) Highlights. Auf den 777 km, den das Pleeser Fahrerfeld insgesamt zurücklegen sollte (6.300 Höhenmetern), wurde es von einem fantastischen Begleitfahrzeug unterstützt, sodass man sich auf der anstrengenden Fahrt nur noch um seine Beinmuskulatur, glücklicherweise aber nicht mehr um das Gepäck sorgen musste. Unserem zuverlässigen Fahrer Matthias gilt daher zuallererst ein riesengroßes Dankeschön!
Tag 1: 134 km – 1.160 Hm (Oberpleis-Aachen)
Nach dem Start am Oberpleiser Sonnenhügel und dem lockeren Einrollen durch das bestens bekannte Pleistal endete in der Siegaue die neutrale Phase der ersten Tagesetappe. Die Bonner Nordbrücke, die Rheinebene und das Vorgebirge wurden geradezu überflogen und am Horizont waren bald schon die Ausläufer der Nordeifel zu erkennen. Den Blick nach Westen gerichtet, passierte man die Zülpicher Börde und macht dort die Erfahrung, dass solch pittoreske Ortschaften wie Weiler in er Ebene, Friesheim, Disternich, Sievernich, Füssenich und Embken zwar reichlich Natur und Landwirtschaft, aber keine nennenswerte Einkehr- bzw. Verpflegungsmöglichkeiten bieten.
Die erste Rast des Tages wurde daher erst nach etwas über 80 km auf der Burg Nideggen eingelegt, wobei die Aussichten ins Rurtal sowie auf Streuselkuchen und kalte Getränke gleichermaßen wohlwollend hingenommen wurden. Wieder bei Kräften ging es erst steil hinunter ins Rurtal, um gleich darauf die schwierigste Hürde des Tages in Angriff zu nehmen: der Anstieg Richtung Hürtgenwald. Im Schatten des Hürtgenwalds konnte auf dem leicht abschüssigen Rennweg nach Schevenhütte wieder Tempo aufgenommen werden, sodass man anschließend via Gressenich, Mausbach und Breinig recht zügig Kornelimünster erreichte. Hier wurde abermals eine kurze Pause gemacht, um den entstandenen Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Zugleich bot Kornelimünster den geeigneten Einstieg auf denjenigen Teil der Vennbahntrasse, der zum Aachener Stadtgebiet gehört. Über die stillgelegte Eisenbahntrasse ging es bis ins Aachener Zentrum und von dort aus zur Jugendherberge im Südosten der alten Kaiserstadt, wo das ein oder andere Feierabendbier als Belohnung wartete.